check_mysql_health ist ein Plugin, mit dem unterschiedliche Parameter einer MySQL-Datenbank überprüft werden können.
Kommandozeilenparameter- –hostname <hostname>
Der Datenbankserver, der überwacht werden soll. Im Falle von “localhost” kann dieser Parameter weggelassen werden. - –username <username>
Der Datenbankuser. - –password <password>
Dessen Passwort. - –mode <modus>
Mit dem mode-Parameter teilt man dem Plugin mit, was es tun soll. Siehe Liste der möglichen Werte weiter unten. - –name <objektname>
Hier kann die Prüfung auf ein einziges Objekt begrenzt werden. (Momentan wird dieser Parameter nur für mode=sql verwendet) - –name2 <string>
Verwendet man –mode=sql, dann erscheint das SQL-Statement in der Ausgabe und den Performancedaten. Mit dem Parameter name2 kann man dafür einen eigenen String vergeben. - –warning <range>
Ermittelte Werte außerhalb dieses Bereichs lösen ein WARNING aus. - –critical <range>
Ermittelte Werte außerhalb dieses Bereichs lösen ein CRITICAL aus. - –environment <variable>=<wert>
Damit kann man dem Script Environmentvariablen mitgeben. Mehrfachnennungen sind möglich. - –method <connectmethode>
Mit diesem Parameter teilt man dem Plugin mit, wie es sich zur Datenbank verbinden soll. (dbi für Verbindung per DBD::mysql (default), mysql für Verbindung per mysql-Aufruf). - –units <%|KB|MB|GB>
Die Angabe von Einheiten dient der “Verschönerung” von Ausgaben des mode=sql
Um dem Plugin mitzuteilen, welche Werte es ermitteln und prüfen soll, benutzt man die Option –mode mit verschiedenen Schlüsselwörtern.
Schlüsselwort | Bedeutung | Wertebereich |
connection-time | Misst, wie lange Verbindungsaufbau und Login dauern | 0..n Sekunden (1, 5) |
uptime | Die Zeit seit dem DB-Start (erkennt DB-Crash+Restart) | 0..n Sekunden (10:, 5: Minuten) |
threads-connected | Anzahl der offenen Verbindungen | 1..n (10, 20) |
threadcache-hitrate | Hitrate im Thread-Cache | 0%..100% (90:, 80:) |
q[uery]cache-hitrate | Hitrate im Query Cache | 0%..100% (90:, 80:) |
q[uery]cache-lowmem-prunes | Verdrängungen aus dem Query Cache wegen Speicherknappheit | n/sec (1, 10) |
[myisam-]keycache-hitrate | Hitrate im Myisam Key Cache | 0%..100% (99:, 95:) |
[innodb-]bufferpool-hitrate | Hitrate im InnoDB Buffer Pool | 0%..100% (99:, 95:) |
[innodb-]bufferpool-wait-free | Rate der InnoDB Buffer Pool Waits | 0..n/sec (1, 10) |
[innodb-]log-waits | Rate der InnoDB Log Waits | 0..n/sec (1, 10) |
tablecache-hitrate | Hitrate im Table-Cache | 0%..100% (99:, 95:) |
table-lock-contention | Rate fehlgeschlagener Tabellensperren | 0%..100% (1, 2) |
index-usage | Anteil der Index-Nutzung (im Ggs. zu Full Table Scans) | 0%..100% (90:, 80:) |
tmp-disk-tables | Prozent der temporären Tabellen, die auf Platte anstatt im Speicher angelegt wurden | 0%..100% (25, 50) |
slow-queries | Rate von Queries, die als “slow” erkannt wurden | 0..n/sec (0.1, 1) |
long-running-procs | Anzahl der Prozesse, die schon länger als 1 Minute laufen | 0..n (10, 20) |
slave-lag | Verzögerung zwischen Master und Slave | 0..n Sekunden |
slave-io-running | Prüft, ob der IO-Thread der Slave-DB läuft | |
slave-sql-running | Prüft, ob der SQL-Thread der Slave-DB läuft | |
sql | Ergebnis eines beliebigen SQL-Befehls, der eine Zahl zurückliefert. Der Befehl selbst wird mit dem Parameter –name übergeben. Ein Label für die Performancedaten kann mit dem Parameter –name2 übergeben werden. Mit dem Parameter –units kann die Ausgabe um Einheiten ergänzt werden (%, c, s, MB, GB,..). Wenn der SQL-Befehl Sonder- und Leerzeichen enthält, kann er mit dem mode encode zuerst encodiert werden. | 0..n |
open-files | Anzahl der geöffneten Dateien (Als Prozent der Obergrenze) | 0%..100% (80, 95) |
encode | Liest die Standardeingabe und gibt einen encodierten String aus. | |
cluster-ndb-running | Prüft, ob alle Knoten im Cluster laufen. | |
Bei den Performancedaten tauchen je nach Modus zwei Labels auf.
<label>= und <label_now>=
Die ermittelten Werte beziehen sich dann auf die gesamte Laufzeit der Datenbank und auf die Zeit seit dem letzen Lauf von check_mysl_health.
Beispiel: qcache_hitrate=71.63%;90:;80: qcache_hitrate_now=8.25%
Die Hitrate des Query-Cache errechnet sich so aus Qcache_hits / ( Qcache_hits + Com_select ). Diese Werte werden kontinuierlich erhöht. Eine gravierende Änderung im Zugriffsverhalten wirkt sich nur langsam auf diese Hitrate aus. Damit man auch kurzfristige Schwankungen der Hitrate erkennen und z.b. einem Applikationsupdate zuordnen kann, wird zusätzlich der Wert qcache_hitrate_now ausgegeben. Dieser errechnet sich aus den Deltas von Qcache_hits und Com_select (aktueller Wert der Variablen minus Wert beim letzten Lauf von check_mysql_health).
Hier kommt der Kommandozeilenparameter –lookback ins Spiel.
- fehlt dieser, so errechnet sich qcache_hitrate_now aus den Deltas von Qcache_hits und Com_select seit dem letzten Aufruf von check_mysql_health. Maßgeblich für Exitcode des Plugins ist der langfristige Messwert qcache_hitrate (seit DB-Start).
- wird –lookback mit einem Argument n angegeben, so wird qcache_hitrate_now aus den Deltas von Qcache_hits und Com_select in den vergangenen n Sekunden errechnet.
Beispielsweise erhält man mit –lookback 3600 die mittlere Hitrate der vergangenen Stunde, zurückgerechnet vom aktuellen Pluginaufruf. Auch der Exitcode des Plugins richtet sich jetzt nach dem kurzfristigen Messwert.
Die Verwendung von –lookback wird empfohlen, jedoch sollte man mindestens eine halbe Stunde (–lookback 1800) angeben, da der now-Wert einer starken Schwankung unterliegen kann und damit häufige Alarme auslösen würde.
Es ist zu beachten, daß Schwellwerte entsprechend den Nagios Developer Guidelines anzugeben sind.
“10″ bedeutet demzufolge “Alarm, wenn > 10″ und
“90:” bedeutet “Alarm, wenn < 90″
Verbindung zur DatenbankAnlegen eines Datenbankbenutzers
Damit sich das Plugin die benötigten Informationen aus der Datenbank holen kann, muss ein Benutzer angelegt werden, der über folgende Berechtigungen verfügt:
Connectionstring
Zur Anmeldung an der Datenbank benutzt man die Parameter –username und –password. Die zu kontaktierende Datenbank kann noch weiter spezifiziert werden durch Verwendung von –hostname und –socket oder –port.
Verwendung von Environmentvariablen
Man kann die Parameter –hostname, –username und –password sowie –socket und –port ganz weglassen, wenn man die entsprechenden Daten in Environmentvariablen bereitstellt. Seit der Version 3.x kann man Servicedefinitionen in Nagios um eigene Attribute (custom object variables) erweitern. Diese tauchen dann bei der Ausführung des Checkcommands im Environment auf.
Die Environmentvariablen heissen:
- NAGIOS__SERVICEMYSQL_HOST (_mysql_host in der Servicedefinition)
- NAGIOS__SERVICEMYSQL_USER (_mysql_user in der Servicedefinition)
- NAGIOS__SERVICEMYSQL_PASS (_mysql_pass in der Servicedefinition)
- NAGIOS__SERVICEMYSQL_PORT (_mysql_port in der Servicedefinition)
- NAGIOS__SERVICEMYSQL_SOCK (_mysql_sock in der Servicedefinition)
Dieses Plugin setzt die Installation eines MySQL-Client-Pakets voraus. Die Installation der Perl-Module DBI und DBD::mysql ist wünschenswert, aber nicht zwingend.
Nach dem Auspacken des Archivs wird ./configure aufgerufen. Mit ./configure –help können Optionen angezeigt werden, die für den Bau des Plugins einige Defaulteinstellungen liefern.
- –prefix=BASEDIRECTORY
Geben Sie hier das Verzeichnis an, in dem check_mysql_health liegen soll. (default: /usr/local/nagios)
- –with-nagios-user=SOMEUSER
Dieser User wird der Eigentümer der Datei check_mysql_health sein. (default: nagios)
- –with-nagios-group=SOMEGROUP
Die Gruppe des check_mysql_health Plugins. (default: nagios)
- –with-perl=PATHTOPERL
Geben sie hier den Pfad zum Perl-Interpreter an, den sie benutzen möchten. (default: perl im PATH)
check_mysql_health-2.1.5.1.tar.gz
check_mysql_health-2.1.5.1.shar.gz
Manche tar-Versionen haben Probleme wegen der langen Dateinamen. In diesem Fall entpacken sie bitte das shar-Paket mit
Changelog- 2011-01-03
bugfix in mode sql (numerical vs. regexp output) - 2010-12-20 2.1.5
fixed a division by zero bug in index-usage (Thanks Wiltmut Gerdes)
fixed a severe bug when loading dynamic extensions (Thanks Ralph Schneider)
added mode table-fragmentation
fixed a bug in table-lock-contention (thanks mayukmok00)
mode sql can now have a non-numerical output which is compared to a string/regexp
new parameter –dbthresholds
new mode report can be used to output only the bad news (short,long,html) - 2010-10-02 2.1.4
added modes threads-created, threads-running, threads-cached
added connects-aborted, clients-aborted - 2010-10-01 2.1.3
added mode open-files
fix a bug in the pnp template
add extra-opts - 2010-06-10 2.1.2 Changed some statements for better 4.x compatibility. (Thanks Florian)
- 2010-03-30 2.1.1 More tracing (touch /tmp/check_mysql_health.trace to watch), fixed a bug in master-slave modes, so it outputs a more meaningful error message (Thanks Will Oberman), fixed a typo (Thanks Larsen)
- 2009-10-02 2.1 New parameter –lookback
- 2009-09-20 2.0.5 Bugfix in master-slave modes. (Danke Thomas Mueller). Bugfix in bufferpool-wait-free. (Danke Matthias Flacke). Bugfix im PNP template. (Danke Matthias Flacke). Mode slave-lag bemerkt failed io threads. (Danke Greg)
- 2009-04-02 2.0.4 Bugfix bei mode cluster-ndb-running, Bugfix im Master/Slave-Code. (Danke Arkadiusz Miskiewicz)
- 2009-03-18 2.0.3 Bugfix wg. warning=0, Bugfix in long-running-procs (betr. MySQL < 5.1) (Danke Bodo Schulz)
- 2009-03-11 2.0.1 Störende Uninitialized-Meldungen beseitigt (Danke John Alberts & Thomas Borger). Passwortloses login an localhost ist jetzt möglich.
- 2009-03-06 2.0 erste öffentliche Version
Gerhard Laußer
Check_mysql_health wird unter der GNU General Public License zur Verfügung gestellt. GPL
AutorGerhard Laußer (gerhard.lausser@consol.de) beantwortet gerne Fragen zu diesem Plugin.